Viskosität

Mit dem Begriff Viskosität beschreibt man den physikalischen Kennwert eines Öls, speziell seiner Fließeigenschaften.

Die Fließeigenschaften eines Öls sind abhängig von der Temperatur und von der Abnutzung des Öls. Beurteilt wird in der Regel der Temperaturbereich zwischen 40°C und 100°C. Daraus wird der Viskositätsindex bestimmt.
Je höher der Viskositätswert, desto dickflüssiger ist das Öl, je niedriger der Viskositätswert benannt ist, desto dünnflüssiger ist das Öl. Die Viskosität wird neben eingesetzten Schmierölen auch bei Farben oder Klebstoffen gemessen, zum Teil auch im Bereich von Lebensmitteln. Der Begriff Viskosität geht auf den zähflüssigen Saft der Mistelbeere (Viscum) zurück. Aus Misteln wurde früher der Leim für den Vogelfang gewonnen.
Die Viskosität eines Öls ist kein Qualitätsmerkmal. Sie beschreibt vielmehr die Flüssigkeit des Materials. Fehler bei der Viskositätsauswahl können jedoch schnell zu Schäden an mechanischen Bauteilen führen. Bei falscher Viskositätswahl können bereits nach wenigen Betriebsminuten gravierende Schäden an Bauteilen eintreten.
Man unterscheidet in der Physik zwischen dynamischer und kinematischer Viskosität.
Die dynamische Viskosität beschreibt den Fließwiderstand innerhalb einer Flüssigkeit, die Bestimmung erfordert einen hohen messtechnischen Aufwand. In der Praxis wird die kinematische Viskosität ermittelt. Die Messung erfolgt nach dem Prinzip der Zeitmessung, die ein Öl benötigt, um bei einer bestimmten Temperatur mittels Schwerkraft durch eine definierte Strecke zu fließen.
Während die Viskosität von Wasser im Temperaturbereich zwischen 0°C und 100°C sich kaum verändert, ändert sich bei Öl die Viskosität massiv mit ansteigender Temperatur, wird jedoch auch durch Betriebseinflüsse wie Oxidation oder Verunreinigungen beeinflusst.