engl.: Energy Equivalent Speed = Energie equivalente Geschwindigkeit;
Mit EES soll die Geschwindigkeit beschrieben werden, bei der die an einem Fahrzeug erkennbaren Beschädigungen und Deformationen erzeugt werden. Dies bedeutet, mit dem in km/h angegebenen EES-Wert wird diejenige Geschwindigkeit beschrieben, bei der bei Crashtests kinetische Energie aus der Bewegung in Formungsenergie umgewandelt wird. Wenn das Fahrzeug beim Crashtest von der Barriere wieder zurückprallt, wie dies in geringem Umfang regelmäßig zu beobachten ist, so müsste von der Kollisionsgeschwindigkeit noch der vorhandene restliche Anteil der kinetischen Energie in Abzug gebracht werden.
Wichtig: Der EES-Wert, wie er aus den Beschädigungen abgeleitet werden kann und durch Abgleich mit EES-Katalogen belegt werden kann, ist in der Regel nicht identisch mit dem kollisionsbedingten Geschwindigkeitsverlust eines Fahrzeuges. In Einzelfällen können diese Werte gleich groß sein. Insbesondere bei höheren Kollisionsgeschwindigkeiten ist die kollisionsbedingte Geschwindigkeitsänderung in den meisten Fällen nicht identisch mit dem EES-Wert. Dies gilt insbesondere in allen Fällen, wo das kollidierende Fahrzeug nach der Kollision noch eine erhebliche Restgeschwindigkeit aufweist.
Der EES-Wert dient deshalb nur zur Einstufung der Beschädigungsschwere des Fahrzeuges anhand des Deformationsbildes.
In der Unfallrekonstruktion ist oft nur der EES-Wert eines einzelnen Kollisionspartners gesichert rekonstruierbar und nachweisbar. In solchen Fällen kann bei Kenntnis der Unfallmasse des Kollisionspartners durch Umrechnung der entsprechende EES-Wert gefunden werden, wie er beim zweiten am Unfall beteiligten Fahrzeug zu erwarten ist.
Bei der Anwendung von Unfallsimulationsprogrammen dient der EES-Wert unter anderem als Kontrollgröße, wenn die simulierten Kollisionsgeschwindigkeiten bzgl. ihrer physikalischen Verträglichkeit abgesichert werden müssen.